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Leben mit Herzfehler

Pubertät

Angeborener Herzfehler (AHF) plus Hormonchaos (nennen wir`s beim Namen: Pubertät) = Doppelbelastung.
Am liebsten möchtest du einfach nur in Ruhe gelassen werden. Alles nervt…

Harte Zeiten – für dich und deine Eltern

Schwacher Trost für dich: Deinen Eltern geht diese Zeit genauso auf die Nerven. Sie sehen, dass du dich veränderst, selbständiger und vor allem erwachsen wirst. Du bist oft verunsichert und manchmal auch aggressiv oder launisch. Aber du lernst auf eigenen Beinen zu stehen, selber Entscheidungen zu treffen und unabhängiger zu werden.

Klar, dass sich deswegen aber auch deine Eltern Sorgen machen: Sie hören von „Flatrate-Sauf-Partys“, peinlichen oder gemeinen Handy-Videos und Fotos, die ins Internet gestellt werden und, und, und…

Sie wollen dich vor solchen Sachen bewahren. Und sie erinnern sich manchmal an ihre eigene Jugend, wo sie auch (mal mehr, mal weniger) Dinge gebracht haben, die deine Großeltern besser nicht wissen sollten. Frag sie doch einfach mal :-).

Und versuch zwischendurch, dich in ihre Lage zu versetzen. Das verlangst du ja auch von ihnen, oder?

Erwachsen werden...

heißt: selber denken! Zeig deinen Eltern, dass du an wichtige Dinge denkst, die mit deinem Herzfehler zusammenhängen. Dann werden sie dir immer mehr vertrauen und dir immer mehr Entscheidungen selbst überlassen.

Beispiele?

  • Wenn dein Kinderkardiologe dir zur Vermeidung einer sehr ernstzunehmenden Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) eine Prophylaxe mit Antibiotika verordnet hat, kläre das vor jeder ärztlichen Behandlung künftig selbst mit dem behandelnden Arzt. Müssen z.B. deine Weisheitszähne gezogen werden, solltest du auf keinen Fall loslegen ohne Rücksprache mit deinem Kinderkardiologen oder ohne den Zahnarzt genau über deinen Herzfehler zu informieren. Du weißt ja selbst, dass das gravierende gesundheitliche Folgen haben kann.
  • Wenn Du z.B. wegen einer künstlichen Herzklappe gerinnungshemmende Medikamente einnimmst und bisher deine Eltern den Gerinnungswert (INR-Wert) gemessen haben, kannst du selbständiger werden, wenn du mit dem CoaguChek-Gerät regelmäßig selbst misst. Auch die Einnahme von Marcumar® und anderen Arzneimitteln kannst du jetzt alleine übernehmen.
  • Wenn du herztransplantiert bist, sind viele Hygienemaßnahmen und medikamentöse Vorschriften notwendig, an die dich bisher deine Eltern erinnert oder die sie für dich erledigt haben.
    Jetzt kannst du ihnen zeigen, dass du ganz alleine darauf achtest, deine Medis regelmäßig einzunehmen und keine Rohkost oder rohes Fleisch (Infektionsgefahr) zu essen.
  • Wenn du Betablocker nimmst, wird vielleicht deine Konzentrations-, aber auch Reaktionsfähigkeit beeinflusst. Das ist vor allem im Straßenverkehr und beim Sport wichtig. Du selbst kannst am besten beurteilen, wann du eine Pause einlegen oder „einen Gang zurückschalten musst“.

Mehr Infos

JEMAH e.V. (Verein für Jugendliche und Erwachsene mit AHF)
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Quelleninfos:
Foto: EnvatoElements/anatoliycherkas